Blog "elements" Oberstdorf
Viehscheid Oberstdorf

Hotel "elements"
Blog

Viehscheid Oberstdorf

Einer der größten Almabtriebe im Allgäu - das ist der Viehscheid 2024 in Oberstdorf. Der Viehscheid in Oberstdorf im Oberallgäu steht bei vielen Besuchern hoch im Kurs. Kein Wunder: Er hat eine große Tradition. Der Termin für 2024 steht fest.

Der Viehscheid in Oberstdorf im Landkreis Oberallgäu zählt auch 2024 zu den größten im Allgäu. 1000 Rinder kommen bei diesem Alpabtrieb zurück ins Tal. Dort werden sie von Tausenden von Besucherinnen und Besuchern empfangen.
Die Hirtinnen und Hirten treiben die Tiere von den Alpweisen zum Viehscheidplatz am Nordic Zentrum in Oberstdorf-Ried. Mit dem Viehscheid endet der Alpsommer für Mensch und Tier. Der Viehscheid in Oberstdorf zählt zu den ältesten Almabtrieben in Deutschland.

Steckbrief: Viehscheid Oberstdorf 2024

  • Name: Viehscheid Obertstdorf
  • Ort: 87561 Oberstdorf (Landkreis Oberallgäu), Nordic Zentrum im Ried
  • Termin: Freitag, 13.9.2024
  • Uhrzeit: Ab ca. 9 Uhr treffen die Viehherden ein

Wann ist Viehscheid 2024 in Oberstdorf?

Der Viehscheid in Oberstdorf findet 2024 am Freitag, 13. September, statt. Die ersten Tiere erreichen gegen 9 Uhr das Nordic Zentrum im Oberstdorfer Ortsteil Ried. Die Tiere beim Viehscheid Oberstdorf kommen von diesen Alpen:

  • Alpe Bierenwang
  • Alpe Taufersberg
  • Alpe Haldenwang
  • Rappenalpe
  • Biberalpe

Der Bergsommer auf den Alpen im Allgäu dauert meist rund 100 Tage. Der Kopfschmuck am vorne weg laufenden Kranzrind zeigt beim Viehscheid nicht nur in Oberstdorf an, dass der Bergsommer unfallfrei verlief. Nach ihrer Rückkehr von den Alpen verbringen die Tiere im Winter im Stall ihrer Besitzer. Der Viehscheid wird gebührend gefeiert: im Festzelt, bei Blasmusik, Bier in Maßkrügen und Scheidwurst, teilen die Veranstalter mit.

Parken beim Viehscheid in Oberstdorf 2024: Am besten im Ort - Pendlerbusse fahren ab Oberstdorf oder ab Haltestelle Christlessee

Empfohlen wird die Anreise mit Bus und/oder Bahn. Vom Busbahnhof fahren die Pendelbusse zum Scheidplatz am Nordic Zentrum. Dort gibt es nur sehr begrenzt Parkmöglichkeiten, teilt die Marktgemeinde mit. Letzte Parkmöglichkeiten in Oberstdorf sind P1, P2, P3 am Ortseingang und in der Nähe des Busbahnhofes.

Wo kann ich beim Viehscheid übernachten?

"elements" Oberstdorf · Hotel · Christlessee
Christlessee 3 · 87561 Oberstdorf/Allgäu
Tel.: +49 8322 60669-0 · Fax: +49 8322 60669-413
eMail: info@elements-oberstdorf.com

Kranzrind Viehscheid Oberstdorf

 

Historie und Wissenswertes

Viehscheid - Was ist das?

Der September ist im Allgäu die traditionelle Viehscheidsaison. Jeder Ort hat in diesen Tagen seinen "Viehscheid", der mit einem entsprechenden Fest gefeiert wird. Aber was wird eigentlich gefeiert?

Über 2 Monate sind das Vieh und ihre Hirten auf den Alpen. Der Bergsommer macht das Vieh gesund und widerstandsfähig. Die Heimkehr von den Sommerweiden wird als Volksfest, Viehscheid genannt, gefeiert. Am Tag des Viehscheides kommt das Jungvieh vom Berg zurück und wird den Besitzern wieder übergeben. Der Hirte kennt sein Vieh und ruft den Namen des Bauern auf, dem dieses Stück Vieh gehört. Er scheidet (trennt) das Vieh aus. Verlief der Alpsommer ohne Unfall, dann wird die Herde von der hübsch geschmückten Kranzkuh angeführt. Natürlich ist es ein willkommener Anlass für die Hirten, das Ende des arbeitsreichen Sommers ausgiebig zu feiern. Bis heute gehört der Viehscheid deshalb zu den wichtigsten Oberstdorfer Feiertagen.

"Oberstdorfer Scheid"

Rund 1000 Jungrinder treffen im Laufe des Vormittages im sogenannten Ried ein. Die Rappenalpe macht gegen 9:00 Uhr den Anfang und etwa um 11:00 Uhr wird die letzte, die Alpe Traufberg, am Scheidplatz einziehen. Natürlich gibt es auch hier ein Festzelt, in dem Allgäuer Volksmusikanten für die richtige Stimmung sorgen werden.
In Oberstdorf befindet sich der Scheidplatz ebenso im Süden des Ortes, beim Renksteg. Auch hier ist die Anfahrt mit dem Auto eigentlich nicht zu empfehlen, aber über der Westumgehung (Richtung Fellhornbahn) möglich. Schöner ist es, entweder zu Fuß Richtung Süden zu wandern oder mit der Pferdekutsche vom Megever Platz (gleich beim Marktplatz) aus zu fahren. Natürlich gibt es auch eine Busverbindung vom Busbahnhof und von den Auffangparkplätzen aus.

Geschichte

Leider fand ich in der Literatur keinen Hinweis, seit wann diese Viehscheide bei uns abgehalten wurden. Laut Reiser war der Oberstdorfer Scheid vor hundert Jahren der "bedeutsamste und interessanteste der Allgäuer Viehscheide".
Die Scheid-Termine stehen jedoch in Abhängigkeit mit dem "Mangenmarkt" am 14.9. in Sonthofen. Das war der größte Viehumschlag im gesamten bayerisch-schwäbischen Raumes. Wer Vieh verkaufen wollte, kam um diesen nicht herum. Deshalb mussten die Viehscheide vorher abgehalten werden.
Der "Mangenmarkt" bestand schon seit 1429, der Markterhebung Sonthofens. Ursprünglich fand er nach dem julianischen Kalender am 6.9., dem Geburtstag des Hl. Magnus, statt. Nach der Kalenderreform 1586 hätte er eigentlich nach dem neuen gregorianischen Kalender auf den 26. August verlegt werden sollen. Dieser Termin war natürlich auf Grund des späteren Alpabzuges sinnlos. Aber erst 1595 ließ sich der Augsburger Bischof überreden, den Termin neu festzusetzen. Trotzdem blieb der Name des Marktes erhalten. Heute gibt es diesen Markt nicht mehr.

"Älplerletze"

In den letzten Jahren ist es auch auf einem Teil unserer Alpen Brauch geworden dies zu feiern. Dabei wird eigentlich der letzte Tag, bzw Abend vor dem Auszug mit einem Fest gefeiert. Dieser Brauch wurde ursprünglich aus dem Walsertal als "das Letzele" überliefert. Früher sei oft die ganze Nacht hindurch "geletzelet" worden.

"Matthästag"

Da die Sennalpen meist etwas tiefer liegen als die Galtalpen findet der Alpabzug auch etwas später, nämlich am "Matthästag", d.h. dem 21.9., statt. Die Oberstdorfer Sennalpen ziehen dabei von den Alpen herunter und durch den Ort zum Oybele. Dort findet dann ein "Mini-Viehscheid" statt.